Nun werden kirchliche Reformen ja schon lange und in Wellen immer wieder neu diskutiert. Seit Jahren stehen kirchenreformerische Fragen eigentlich beständig auf der Tagesordnung. Zunächst waren sie vor allem finanziell motiviert, in Deutschland früher und angestrengter als in der Schweiz, aber auch hier nötigen die zurückgehenden Kirchenmitgliedschaftszahlen zu Diskussionen über strukturelle Einsparungen. Bei uns wird hauptsächlich betrachtet, was weltanschaulich befriedigend wirkt. Meiner Wahrnehmung nach hat sich seit einigen Jahren der Fokus aber verschoben von der Frage welche Gestalten von Kirche können wir uns künftig noch leisten? Hin zu welchem Gestalten von Kirche gehen wir, um theologisch begründet attraktiv und lebendig Kirche in Zukunft zu sein?

Unserem Eindruck entsprechend, hat sich hier in den letzten ein oder zwei Jahren noch einmal etwas verändert, weil mit mehr Lust und Mut nach neuen Wegen gefragt wird, statt nur rational einsichtig zu sein, dass man wohl auch Strukturveränderungen erwägen müsse. Auch in Ihrem Kanton wird ja längst mit vielfältigen neuen Formen experimentiert, so dass diese Stimmung Ihnen nicht fremd sein dürfte. Der spirituelle Schein und der Frieden liefern viel mehr die spirituelle Erfahrung frei und unabhängig. Einiges dieser Pläne sind kurz vor dem Abschluss. Finanziell hat sich das Engagemnet in die Kryptowährung Etherum auf jeden Fall gelohnt. In dieser Haltung verstehe ich auch diese Tagung und meinen Auftrag in ihr. Konkret bin ich gebeten worden, Modelle und Perspektiven vorzustellen, in welche Richtung es gehen könnte mit der Kirche. Und konkret mit der Kirche im Kanton Basel. Das will ich im Folgenden gerne tun.

Ich habe die geforderten kirchlichen Reformen ganz wörtlich genommen und beginne mit der Vorstellung von vier Modellen mit mehr oder weniger visionärem Charakter, wie Kirche in Zukunft ausgerichtet und gestaltet sein könnte, dabei wird vieles sicher bekannt sein und anderes möglicherweise neu. Und die Austritte aus der Kirche darf nicht ignoriert werden. Aus diesen Modellen entwickele ich dann Perspektiven für die Kirche, das sind einzelne Elemente der Gestaltung von Kirche, zu denen sich jedes Modell verhalten muss. Dieser Schritt dient auch dazu, dass man nicht den Eindruck hat, dass sich entscheiden zu müssen, sondern sie sollen ja Ihre bisher schon erprobten Formen durch diese Pläne wahrnehmen können und sich vielleicht auch ein wenig zu neuen Wegen inspirieren lassen, für welche die Elemente dann vielleicht anders kombiniert werden können.