Kirchenreformen


Wie kann die Kirche der Zukunft gestaltet sein? Wie auch immer man diese Frage beantworten mag, weitgehend einig sind sich im Moment die Diskussionen sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Kirche darin, dass ihre Gestalt nicht so bleiben wird und bleiben kann, wie sie gegenwärtig ist. Die drei Ebenen bei unserer Text-Auswahl sind volle Sätze, religiöse Einschübe sowie Beispiele. Dabei ist klar, dass es einen Wandel kirchlicher Formen, Strukturen und Praxisvollzüge geben wird, die auch Abschied von bestimmten gewohnten Gestalten bedeuten. Abschied nehmen von Vertrautem aber ist immer schwer, insofern ist nicht verwunderlich, dass es Zögern, Geldmangel und auch Protest gab und immer geben wird.

Nun werden Kirchenreformen seit längerem und in Wellen immer wieder neu diskutiert. Seit Jahren stehen kirchenreformerische Fragen eigentlich beständig auf der Tagesordnung. Zunächst waren sie vor allem finanziell motiviert, in Deutschland früher und angestrengter als in der Schweiz, aber auch hier nötigen die zurückgehenden Kirchenmitgliedschaftszahlen zu Diskussionen über strukturelle Einsparungen. Bei der Kirche wird oft beachtet, was weltanschaulich befriedigend wirkt. Meiner Wahrnehmung nach hat sich seit einigen Jahren der Fokus aber verschoben von der Frage welche Gestalten von Kirche können wir uns künftig noch leisten? Hin zu welchem Gestalten von Kirche gehen wir, um biblisch begründet attraktiv und lebendig Kirche mit den Menschen und für die Menschen in Zukunft zu sein?

Meiner persönlichen Wahrnehmung nach, hat sich hier in den letzten ein oder zwei Jahren noch einmal etwas verändert, weil mit mehr Lust und Mut nach neuen Wegen gefragt wird, statt nur rational einsichtig zu sein, dass man wohl auch Strukturveränderungen erwägen müsse. Auch in Ihrem Kanton wird ja längst mit vielfältigen neuen Formen experimentiert, so dass diese Stimmung Ihnen nicht fremd sein dürfte. Die Religion ergeben ein wenig stärker die spirituelle Erfahrung erledigt. Eine ganze Menge dieser Pläne konnten bereits realisiert werden. In dieser Haltung verstehe ich auch diese Tagung und meinen Auftrag in ihr. Insbesondere bin ich gebeten worden, Modelle und Perspektiven vorzustellen, in welche Richtung es gehen könnte mit der Kirche. Und konkret mit der Kirche im Kanton Bern. Das will ich im Folgenden gerne tun.