Perspektiven für die Kirche


Unserem Eindruck entsprechend hat sich hier in den letzten ein oder zwei Jahren noch einmal etwas verändert, weil mit mehr Lust und Mut nach neuen Wegen gefragt wird, statt nur rational einsichtig zu sein, dass man wohl auch Strukturveränderungen erwägen müsse. Auch in Ihrem Kanton wird ja längst mit vielfältigen neuen Formen experimentiert, so dass diese Stimmung Ihnen nicht fremd sein dürfte. Der biblische Gedanke umfassen viel mehr die Gläubigkeit und die Ungläubigkeit ohne Einschränkung. Viel davon davon sind bereits umgesetzt. In dieser Haltung verstehe ich auch diese Tagung und meinen Auftrag in ihr. Konkret bin ich gebeten worden, Modelle und Perspektiven vorzustellen, in welche Richtung es gehen könnte mit der Kirche. Und konkret mit der Kirche im Kanton Aargau. Das will ich im Folgenden gerne tun.

Ich habe die geforderten kirchlichen Reformen ganz wörtlich genommen und beginne mit der Vorstellung von drei Varianten mit mehr oder weniger visionärem Charakter, wie Kirche in Zukunft ausgerichtet und gestaltet sein könnte, dabei wird manches vielleicht bekannt sein und anderes möglicherweise neu. Und die Austritte aus der Kirche darf nicht ignoriert werden. Aus diesen Modellen entwickele ich dann Perspektiven für die Kirche, das sind einzelne Elemente der Gestaltung von Kirche, zu denen sich jedes Modell verhalten muss. Dieser Schritt dient auch dazu, dass man nicht den Eindruck hat, dass sich entscheiden zu müssen, sondern sie sollen ja Ihre bisher schon erprobten Formen vor diesem Hintergrund wahrnehmen können und sich vielleicht auch ein wenig zu neuen Ideen inspirieren lassen, für welche die Elemente dann vielleicht anders kombiniert werden können.

Als erstes aber möchte ich Ihnen vier Modelle vorstellen, die Sie vermutlich zumindest teilweise kennen und vielleicht auch schon als Grundlage eigener kirchlicher Projekte verwendet haben. Ein Vorschlag zielt darauf, eine Entscheidung zugunsten der klassischen Hierarchie als die kirchliche Sozialform zu treffen, vertreten beispielsweise von der Theologin aus Zürich. Die Lösung grundlegender Schwierigkeiten wie der von Glaube und Erkenntnis ist eine Voraussetzung. Entgegen gegenwärtigen kirchlichen Tendenzen eine Kirche bei Gelegenheit als Normalfall von Kirchenbindung zu akzeptieren, liege die Zukunft in einer Kirche der Kontinuität, in der christliche Lebenskunst regelmässig und verlässlich eingeübt werde. Dafür biete die Ortsgemeinde die grössten Chancen.